Fußball ist der Sport der Mengen; es ist überall in der Erde ein leidentschaftlicher Sport des Volkes. Wir verneinen weder die Wichtigkeit des Fußballes für das brasilianische Volk noch die Rolle des Sports bzw. der Muße in einer Gesellschaft. Die Fußball-WM der FIFA lässt sich jedoch nicht nur zu einer sportlichen Veranstaltung zusammenfassen.
Der Ruf ,,es wird keine Fußball-WM geben“ wird während des Volksaufstandes im Juni 2013 auf der Straßen entstanden, als tausende Personen in mehreren Stadten Brasiliens für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen kämpften. ,,Es wird keine Fußball-WM geben“ zu rufen, ist sich gegen die völlige Beherrschung der Wirtschaftskraft, deren Interessen für die politische Entscheidungen aufzustellen, die vom Volk und ausschließlich für seine wirklichen Bedürfnisse festgestellt werden sollten. Man darf seine Augen vor den Verbrechen, die im Namen der Fußball-WM gerade verübt werden, nicht zumachen. Das verschweigen vor dem ,,es wird keine Fußball-WM geben“ ist eine Tücke an den armen Leuten; es ist eine Tücke an dem Kampf gegen die soziale Ungleichheit. Es ist eine Tücke an den Straßen!
Warum rufen wir ES WIRD KEIN FUßBALL-WM GEBEN?
Räumungen
Im Namen der Fußball-WM und der Olympiade wurden und werden illegale Räumungen und schwere Menschenrechtsverletzungen begangen. Ganze Gemeinden wurden und werden von der Landkarte verschwunden. Infolgendessen wird das Leben von tausenden Menschen zerstört.
Die Räumungen verursachen Schmerz, Traurigkeit, Verwahrlosung und Tod. Der ganze Vorgang ist eine Qual, die sowohl aus der Wandschimiererei, die die Häusern, die niederreißen werden werden, markieren – die sich an die Methode der Nazis erinnern lässt – als auch aus der feigen Unterdrückung mit Einschüchterungen und Bedrohungen von den Beamtern der SMH (Stadtamt für Wohnungswesen), oder aus gewalten Entzug, der häufig von der Polizei gemacht wird, die mit schwingenden Waffen verlangt, dass die Leute ihre eigenen Häusern verlassen, besteht.
Die brasilianische bürgerlichen Staat, die als demokratischer Rechtstaat bekannt ist, verneint allen Menschen das Recht auf einen Lebensstandard, der einen und seine Familie die unerlässichen sozialen Dienste für die Menschenwürde nämlich: Gesunheit, Ausbildung, städtische Abwasserentsorgung, Verkehrsmittel und Wohnungswesen, versichert sollten. Das Recht des Volkes auf einen Wohnsitz wird von dem bürgerlichen Staat durchaus verneint.
Die WM gibt den Sozial- und Rassenausschluss wieder und vertieft die nie gelösten Sozial- und Umweltsprobleme.
Mehr als 250.000 Familen wurden entfernt bzw. leben mit der Bedrohung ihre Häusern zu verlassen. Die Ausgaben für die WM in Brasilien überschreiten die erstaunliche Menge $ 30 Milliarden (bisher). Im Vergleich dazu, zählen die letzten drei Weltmeisterschaften zu $ 25 Milliarden zusammen.
UNGEHEUEREN STAATLICHEN AUSGABEN UND „WEIßEN ELEFANTEN“
Was sind die Weißen Elefanten? Sie sind ziemlich teuere Werke, die trotzdem GANZ UNWIRKSAM sind. In der Umgangssprache ist der bekannt „Geld in den Müll werfen“.
Die Stadien in Brasilia, Cuiabá, Manaus und Natal sollen nicht weniger als drei Milliarden Reais zusammenrechnen. Die Geldmittel werden von BNDES (Nationalbank für wirtschaftliche und soziale Entwicklung) und von Landesregierungen, die beide staatlichen Beiträge sind – also, unseres Geld – ,finanziert werden.
Das Stadium Mané Garricha in Brasilia hat z.B. ein Fassungsvermögen von 71.000 Menschen. Im offensichtlichen Paradox dazu steht, dass das Publikum für das erste Spiel des Finales letzten Jahres 1.956 Besucher war. Die gleiche Szene wiederholt sich in der anderen erwähnten Städte.
Im Manaus ist der Unsinn noch riesiger! Die Gruppe für Überwachung und Aufsicht des Gefängnissystem, die mit dem Amazonas Gerichtshof verbunden ist, stellt die Hypothese auf, dass die neu gebaute Stadium in einem „Gefängnis” vorübergehend zu verwandeln könnte.
Die Erneuerung des Maracanã Stadiums kostete fast zwei Milliarden Reais und nur wenige Partien werden sich da staatfinden. Es wird mehr Geld da ausgegeben, als es hinreichend wäre, um ein neues Stadium zu bauen! Das neue Stadium – nun Arena – hat die historische Identität des Maracanãs gelöscht. Nicht nur die Fans sondern auch die Spieler des spanischen Fußball-Nationalmannschaft hatten dieses Gefühl beim Eintritt ins neue Stadium: „Wo ist die ‚Geral[1]‘?“ , „Es ist ziemlich europäisch.“ „Das ist gleich wie die anderen Stadien. Das hat seine Mystik verloren…“
Rassen- und Gender-Unterdrückung
Die Fußball-WM der FiFa gibt die alten sexistischen Praktiken wieder und fördert die Komerzialiesierung des Körpers.
Ein Beispiel dazu sind die T-Shirts, die von Adidas – eines der multinationalen Unternehmen, das den Großanlass sponsern – gekauft werden. Die T-Shirts stempeln Frauens Hintern. Mit dieser groben Anspielung verstärken sie die Gender-Unterdrückung, insbesondere die tägliche sexistischen Aggressionen gegen die Brasilianerinnen.
Zusätzlich gehört das Rassismus zu: FIFA schweigt über die zahlreichen Fälle von Rassismus sowohl in den europäischen Meisterschaften als auch in der ganzen Welt. Da es schwarz ist, wurde ein Paar von der FIFA mithilfe der Regierung verweigert, die Auslosung der WM zu präsentieren, beruht aus der Rede, die das Paar sich nicht gut auf die “europäischen Standards” einfügt.
Die Weltmeisterschaft wird nur die Netzwerke, die von der sexuellen Ausbeutung Markt profitieren, weiter erhitzen. Während des Großanlasses 2010 stieg zum Beispiel die geschätzte Zahl Pflegen in Südafrika von 100 tausend bis 140 tausend.
Brasilien hat eine der höchsten Jugends sexuelle Ausbeutung in der Welt. Es gibt Berichte über die Erhöhung der sexuellen Ausbeutung rund um die Stadien und großen Stadtwerke für die WM. Darunter stehen auch Kinder und Jugendliche. Die Berichte zeigten z. B., dass Mädchen zwischen 11 und 14 Jahre alt sich im Itaquerão Viertel, das im Osten Zone aus São Paulo liegt, prostituieren.
Elitismus = Trennung in den Stadien
Die neuen Stadien und Arenen sind nur der Schein, der trügt. Tatsächlich gibt es eine laufende tragischen Nebenwirkung: Die Kosten der neuen „Arenen“, die mit dem öffentlichen Geld, d.h., unserem geld, bezahtl wird, sind in den Preisen der Ticketen, die teuerer werden, eingebaut. Das erzeugt ein Elitismus in den Fußball. Das ist das Ergebnis von der Privatisierung der öffentlichen Räume: kapitalistischen Unternehmen, die sich nur um ihren eigenen Profit kümmern, beherrschen dann die öffentlichen Räume.
Die traditionellen Unterstützer, die Arbeiterklasse, die gleichen, die die Stadien oder Arenen aufgebaut haben, werden von ihren Rechten ausgeschlossen, weil ArbeitnehmerInnen nicht für ein Ticket, das bis zu 50% des Mindestlohns kosten, bezahlen können.
Eine aktuelle Erforschung hat gezeigt, dass die derzeitigen brasilianischen Meisterschaft Eintritte neuen Arenen im Durchschnitt 119% teurer als diejenigen sind, die für die alten Stadien galten.
Repression
Noch besorgniserregender als die orchestrierte Propaganda, um diejenigen, die die WM kritisieren, auszuschließen, ist die orchestrierte Bewegung vom brasilianischen Staat zu den Repressionsapparat zu erweitern, damit sie die Proteste während des Großanlasses – und wahrscheinlich nach – ersticken.
Diese Bewegung hat sich an zwei Fronten betätigt, und zwar: eine legislative und andere offene (militärische und polizeiliche). Die Gesetzesvorlagen, die die Verbrechen des Terrorismus in Brasilien zu kriminalisieren vorgeben, erstellen Gesetzeslücken, sodass die Justizgewalt die sozialen Bewegungen und Demonstranten als Terroristen einstufen können.
Die Bundesregierung schickt jetzt Bundestruppen nach Rio de Janeiro mit der Rede um den Drogenhandel einzudämmen. Der Drogenhandel hat es immer gegeben, er hat nie beendet. Warum denn jetzt?
Es ist eine Aktion der Regierungen (Bundes-, Landes-und Kommunalregierungen ), um die Ankunft der Bundestruppen zu rechtfertigen, die bei der Besetzungen der Favelas, bei der Eröffnung oder Erweiterung der UPP[2], bei der Verbreitung der staatlichen Herrschaft und Repression bzw des kapitalistischen Gewinns zu unterstützen, denn der erste staatlichen Einsatz ist die Tür für private Unternehmen zu öffnen, damit sie neue Kunden bekommen.
Im Rahmen der Empörung und Proteste werden die Repressionskräfte vergrößt, um die Volkskämpfe zu ersticken, unterdrücken und bezwingen, vor allem die häufigen Aufstände, die in den Favelas, lokale zahlreichen Widerstandsnester, stattgefunden haben. Denn es ist in den Favelas, wo ständig die armen und schwarzen Menschen verfolgt, gefoltert und ermordet werden.
Was in Maniguinhos geschah, war noch ein Volksaufstand. Denn etwa ein hundert Familien besetzten eine leere Halle hinter der Bibliothek „Parque de manguinhos“. Die militärische Polizei versuchte die Familien mit Gewalt zu entfernen. Wegen des Widerstandes der Anwohnern, warfen die Polizisten Tränengas- und Licht-und-Klang-Granaten. Die Bevölkerung reagierte mit einem Hagel von Steinen und Flaschen. Danach schoss die Polizei mit Feuerwaffen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Vier junge Menschen, deren ein schwer verletzt, wurden erschossen. Das ist die Kriminalisierung sowohl der Armut und den sozialen Bewegungen als auch den Kämpfen und den Hausbesetzungen.
PROTESTEN
Bei so vielen willkürlichen Vorgehen, unter anderen Verbrechen gegen das Volk, wie z.B. Menschenrechtsverletzungen, Vorgangen zur vollständigen sozialen Ausgrenzung, Aneignung des Staatseigentum, Missbrauch staatlicher Gelder usw. ist es nicht nur legitim aber auch eine Pflicht gegen die Verwirklichung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft in Brasilien zu protestieren.
Also, lass sich nicht durch lügenhaften Reden oder durch ein blindes Patriotismus, das nicht kohärent mit den Bedürfnissen der Menschen ist, oder noch durch die Artikel von Journalisten bzw. Intellektuellen, deren Engagement tatsächlich entweder mit einem politischen Partei oder mit der eigenen Tasche geschrieben ist, einschüchtern.
Dass die Aktion der Polizei gegen Demonstrationen verstärkt wurde, ist eine Tatsache, die im Protest des 25. Januar deutlich wurde, als der Demonstrator Fabrício Proteus Chaves aus nächster Nähe von der Militärpolizei erschossen war, deren Schuss ihn fast zum Tod führte. Dieses feige Ereignis, das die Routine in den Favelas und in den brasilianischen Peripherien darstellt, versetzt uns in Alarmbereitschaft für zukünftige Demonstrationen.
Weder die Gewalt der Polizei noch die trügerische Rede der Disqualifikation wird uns stoppen. Wir sind das Volk und kämpfen für die Menschen und mit den Menschen. Nichts wird uns aus der Genuß des verfassungsmäßigen Rechts auf Protest zu verhindern, vor allem gegen eine Weltmeisterschaft, die in Fäulnis und Verbrechen eingetaucht ist, und die sogar zur Festnahme und zum Tod der Menschen, die mit grausamen Räumungen oder mit dem sozialen “Säuberung” Prozess erlitten haben, geführt hat.
Die Proteste gegen die Weltmeisterschaft in Brasilien stellen den Kampf für die Interessen der Menschen und für den Schutz der Menschenwürde, die durch Notstandsgesetze und den feigen Prozess des Aufbaus dieser FIFA-Weltmeisterschaft verletzt wurden, dar.
[1] „Geral“ war ein Teil des Maracanãs ohne Stühle und mit preiswerten Eintrittskarten ganz verfügbar für die begeisterten Massen.
[2] UPP bedeutet Beruhigende Polizeieinheit (Unidade de Policia Pacificadora). Die sogennanten UPP sind die Polizeieinheiten, die die Favelas besetzen.